Die Geschichte um Ehrenberg mit den bekannten Worten von Napoleon zu beginnen: „Jahrtausende schauen auf Euch herab...“ ist bestimmt nicht vermessen, diesen Begriff auch für das Festungsesemble zu verwenden.
Betrachten wir die Zeit als Drusus mit seinen Legionen 15 vor Christus die Alpen überschritt, den anschließenden Bau der Via Claudia Augusta, später die Errichtung der Klause und der Burg Ehrenberg, die eine 700 jährige Entwicklung im Festungsbau einleitete. Die Burg Ehrenberg mit der Grenzfestunganlage Klause und den sie umgebenden Burgen und Verteidigungsanlagen, gehört wohl zu den ältesten und wichtigsten historischen Bollwerken im nördlichen Tiroler Voralpenland.
Die Klause
Kaiser und Könige nahmen den Weg durch die Klause. Zu Feldzügen nach Oberitalien, zu Kreuzzügen ins heilige Land und zu Krönungen nach Rom, um nur einige zu nennen. Der Lebensweg Kaiser Lothar III. endete unweit der Klause in Breitenwang. Heere eroberten die Festungen und zogen auch manchmal unverrichteter Dinge wieder ab. Tausende von Soldaten ließen dort ihr Blut, für Erbfolgekriege, Religion und Machtgelüste europäischer Potentaten.
Die Eroberungszüge der Römer gegen die Likatier, Schlachten der Appenzeller, der Schmalkalden oder das Morden und Brennen der schwedischen Soldadeska, Erbfolgekriege und der Freiheitskampf der Tiroler gegen ihre Unterdrücker. Die Mauern der Festungen wissen ein Lied davon zu singen - Allerdings ein trauriges!
Schwerbeladene Pferdefuhrwerke mit Spezereien und Waren aus den Mittelmeerräumen wurden von Kaufleuten über die Zollstation Klause nach Norden gebracht. Der österreichische Salzhandel florierte und die schweren Rodfuhrwerke brachten das weiße Gold über Ehrenberg in alle Lande. Selbst der Zarewitsch, der Sohn des Zaren, versteckte sich hier vor den Spionen seines Vaters. Diese Geschichten könnte man noch endlos fortsetzen, steckt doch in allen historischen Details eine riesige Menge an Füllstoff für eine einzigartige geschichtsträchtige Veranstaltung.
Bürger von Reutte und dem Außerfern zeigen eine kulturhistorische Veranstaltung der Spitzenklasse auf geschichtlichen Boden. Die einst trennenden Festungsanlagen sollen heute Verbinden und den gemeinsamen europäischen Gedanken in alle Welt ausstrahlen.
Die jüngste Vergangenheit und die Zukunft
Durch Männer mit Visionen und ehrenamtlichen Engagement wurden die vom Zahn der Zeit angenagten Ruinen des Burgenensembles Ehrenberg erhalten, restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In den Räumen der Festung wird ab Mai 2004 ganzjährig das „Ehrenberg Historical“ gezeigt, ein Dokuspielfilm über die Geschichte der Klause. Diese fantastische Dokumentation mit spannendem Unterhaltungswert zeigt die Geschichte um Ehrenberg von den Römern bis zur Kaiserin MariaTheresias. Von dort war der Schritt nicht mehr weit, ein großes historisches Event zu installieren, der in Europa in seiner Art seinesgleichen sucht: "Ehrenberg - Die Zeitreise" war geboren. Hier musste man nicht den historischen Bezug suchen, erfinden oder konstruieren, dieser zwang sich einem förmlich auf. Die vielfältigen Themen liefern historisches Festmaterial für viele Jahre. Auf einem riesigem Festgelände von über einem Kilometer wird dem Besucher die historische Entwicklung der Klause, in Zeitabschnitten von gesamt 1700 Jahren gezeigt. Die Kämpfe der Römer mit den Kelten, Gladiatorenspiele, Legionärslager, die Völkerwanderungszeit, Ritterturniere und Kämpfe, Feuerwerke, Landsknechtslager, Multivisionsschauen und das historische Markttreiben mit Handwerk werden Sie genauso begeistern, wie die Schlacht um Ehrenberg.
Die jüngste Vergangenheit hat der Gesamtanlage viele Neuerungen gebracht und die Zukunft wird weitere Verbesserungen bringen. Besonders beliebt sind der Ritterspielplatz für kleine Ritter und Prinzessinen und die Barockbaustelle auf der Festung-Schlosskopf. Im Juni 2006 eröffnete das Burgenmuseum "Dem Ritter auf der Spur". Weitere Themenbereiche werden die Burgenwelt Ehrenberg in den nächsten Jahren zu einem historischen Erlebniszentrum mit europäischer Dimension wachsen lassen.