Barock

Die letzte große Verteidigungsanstrengung für das Außerfern war der Bau der „Festung am Schlosskopf“ auf dem die Festung Ehrenberg überragenden sogenannten „Hornberg“, der uns heute allgemein nur noch als „Großer Schlossberg“ bekannt ist. Schon 1645 hatte Baumeister Elias Gumpp auf diesen strategischen Platz hingewiesen. Die Erfahrungen des Jahres 1703, als man von Rieden aus (das damals meist „Hinterhornberg“ genannt wurde) Kanonen auf den Hornberg schleppte, um die darunter liegende Festung Ehrenberg zurückzuerobern, ließen diesen alten Plan wieder aufleben. Unter der Leitung kaiserlicher Ingenieure begann 1726 der Bau, der aber aus unbekannten Gründen bald wieder eingestellt wurde.

Am 28. August 1733 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung für die neue Festung. Dafür kam eigens der Abt des Klosters St. Magnus aus Füssen und weihte diesen Grundstein im Beisein des Pfarrers von Breitenwang und des Guardians Franziskanerklosters. Der Grundstein hatte folgende Inschrift (Übersetzung aus dem Lateinischen): Diese gottgeweihte Burg erfreut sich am Ehrentitel „Ehre“ und „Berg“; für diese legten im 23. Jahr der Herrschaft Karl VI. über das Römische Reich, als der Durchlauchtigste Prinz Franz Eugen von Savoyen erster Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen und der Generalfeldmarschall-Leutnant Johann Gaudenz von Rost Kriegsdirektor der oberösterreichischen Länder war, der hochwürdigste Abt von Füssen. Dominikus, und gleichzeitiger der Festungskommandant und kaiserliche Oberst, Ritter Andreas Johann von Pach, unter der Assistenz des hochwürdigen Pfarrers Johannes Holzmann und des verehrungswürdigen Guardians des Reuttener Klosters, Bernhard Mans, den Grundstein.

Kaserne mit bombensicheren Gewölben
Mit dem Ausbau des Hohen Schlosses wurden auch darunter liegende Bollwerke neu erbaut. Bereits ein Jahr später, 1734, war das erste Bollwerk fertiggestellt: Es war jenes Bollwerk, durch das wir heute noch beim Besuch von Ehrenberg ins sogenannte „Schlossangerl“ eintreten. Eine Inschrift weist darauf hin, dass das Bauwerk unter dem Römischen Kaiser Karl  VI., von „Gottes Gnaden König von Ungarn und Böhmen, Erzherzog von Österreich, Herzog von Burgund und Graf von Tirol“, erbaut wurde.

Nun gingen die Baumaßnahmen rasch voran. Bis zum Jahre 1741 war das Hohe Schloss mit Ausnahme der Bedachung, die provisorisch errichtet wurde, fertiggestellt. Die Festung hatte eine die ganze Bergkuppe umfassende Verteidigungsmauer, eine Artilleriestellung mit 16 Kanonen und eine Kaserne mit bombensicheren Gewölben. In Friedenszeiten war jedoch nur eine Korporalschaft zur Bewachung der Kanonen und der Vorräte in den Magazinen hier postiert. Aus Mangel einer Quelle musste eine Zisterne gegraben werden. Der Volksmund wusste zu berichten, dass die ganze Festungsanlage drei Millionen Gulden verschlungen haben sollte, eine riesige Summe, die trotz des großen Bauumfanges wohl zu hoch angesetzt ist. Auflassung nach 41 Jahren. Im Jahr der Fertigstellung, 1741, nach dem Regierungsantritt Maria Theresias schien es, als ob diese neue Festung bald Bedeutung erlangen könnte. Der Kurfürst von Bayern erhob ebenfalls Anspruch auf die österreichischen Erblande, worauf es zum Krieg kam, der durch den Frieden von Füssen 1745 beendet wurde. Die Besatzung auf Ehrenberg wurde um 400 Mann verstärkt.

Von Ehrenberg aus wurden 1743 zwei Angriffe auf Hohenschwangau unternommen, ohne dass es zu Kriegshandlungen um Ehrenberg gekommen wäre. Diese riesige Festungsanlage sollte nie militärische Bedeutung erlangen. Sie wurde schon 41 Jahre später im Jahre 1782 mit allen anderen Festungswerken aufgelassen.

Text: Historiker Mag. Richard Lipp

Zeittafel

Zeittafel zur Geschichte
15 vor Chr. bis 1814

16/15 v. Chr. Drusus und Tiberius erobern das zentrale Alpengebiet und das Alpenvorland - Errichtung der römischen Provinz Rätien
ca. 45 n. Chr. Ausbau des römischen Straßennetzes in Tirol. Die Via Claudia Augusta wird durch das Vinschgau gebaut. Römische Wachtürme und Strassenstationen sichern diese wichtige Militärstrasse
550-600 Vorstoß der Bayern ins Inntal und über den Brenner nach Süden
569 Vorstoß der Langobarden in das Etschtal bei Trient
um 590 Ingenuin als erster, sicher bezeugter Bischof von Säben
7. u. 8. Jh. Siedlungstätigkeit der Bayern und Missionierung
769 Bayernherzog Tassilo III. gründet Kloster Innichen zur Slawenmission
788 Eingliederung des Stammesherzogtums Tassilos III. in das Frankenreich
2. Hälfte 10. Jh. Verlegung des Bischofssitzes von Säben nach Brixen
1004/1027/1091 Belehnung der Bischöfe von Trient und Brixen mit den Grafschaften "im  Gebirge" vom Inntal bis zur Berner (Veroneser) Klause
12. Jh. Aufstieg der Grafen von Andechs, von Tirol, von Eppan und von Ulten
1190-1253 Graf Albert von Tirol - Ehe seiner Tochter mit Otto VIII. von Andechs
1248 Grafen von Andechs sterben aus - Albert III. von Tirol vereinigt die Grafschaften im Etsch-, Eisack- und Inntal in seiner Hand
1250 Die Churburg wird erbaut.
1253 Grafen von Tirol sterben aus - Erbe ist Graf Meinhard von Görz
1258-1295 Endgültige Ausbildung des Landes Tirol unter Meinhard II. von Tirol-Görz
1282 Belehnung der Söhne König Rudolfs I. von Habsburg mit Österreich und Steiermark
1286 Belehnung Meinhards II. mit dem Herzogtum Kärnten
1330 Erbin Tirols, Margarethe Maultasch, heiratet Johann Heinrich von Luxemburg
1335 Die Meinhardiner sterben in männlicher Linie aus - Tirol fällt an die Luxemburger, Kärnten an die Habsburger
1342 Vertreibung Johann Heinrichs von Luxemburg - Die Wittelsbacher (Bayern,  Kurpfalz und Brandenburg) kommen durch Ehe Ludwigs von Brandenburg mit Margarethe Maultasch und Anerkennung der Landesfreiheiten (der "große Freiheitsbrief") in den Besitz Tirols
1363 Tod Meinhards III. (Sohn Ludwigs und Margarethes) - Margarethe Maultasch übergibt Tirol im Einverständnis mit den Vertretern der Bevölkerung an Herzog Rudolf IV. von Habsburg
1363-1368 Abwehr bayerischer Angriffe
1379 Erste Länderteilung der Habsburger - Tirol an Leopold III.
1386 Leopold III. fällt bei Sempach im Kampf gegen die Eidgenossen
1406 Neuerliche Teilung der habsburgischen Länder - Tirol wird zusammen mit den Vorlanden ein selbständiges habsburgisches Landesfürstentum
1406-1439 Herzog Friedrich IV. "mit der leeren Tasche"
1411 Adelsempörung und Bayerneinfall
1413/1414 Die Gerichte Telvana, Castellalto, San Pietro und Ivano in der Valsugana werden tirolisch
1414-1418 Konzil von Konstanz
1415 ff. Ächtung Friedrichs mit der leeren Tasche auf dem Konzil von Konstanz - Haft  und Flucht - Bauern und Bürger unterstützen das Landesfürstentum gegen den Kaiser und die heimische adelige Opposition - Ausbildung der ständischen Verfassung
um 1420 Innsbruck wird Residenzstadt
1446-1490 Herzog (ab 1477 Erzherzog) Sigmund "der Münzreiche" (gest. 1496) - Volle Ausbildung der landständischen Verfassung
1453-1464 Streit mit dem Brixner Bischof, Kardinal Nikolaus Cusanus, um die Landeshoheit
1487 Krieg gegen Venedig; Sieg bei Calliano
1487 "Entmachtung" Sigmunds durch die Landschaft
1490 Erzherzog Sigmund verzichtet zugunsten König Maximilians auf die Ausübung der Landesherrschaft
1490-1519 Maximilian I. (Landesfürst, König, ab 1507 Kaiser)
1496 Der Kongress zu Glurns und Mals
1499 Schweizerkrieg und Niederlage der Tiroler bei Glurns. Die berühmte Schlacht an der Kalve auch Calvenschlacht genannt, Maximilian I. kommt zu spät, die Stadt Glurns wird total zerstört. Schluderns gebrandschatzt.
1500 Görzer Grafen sterben aus - Pustertal mit Herrschaft Lienz kommt zu Tirol
1504 Maximilian gewinnt die Gerichte Rattenberg, Kufstein und Kitzbühel für Tirol
1508-1516 Krieg Maximilians gegen Venedig - das Gebiet von Rovereto und Ampezzo wird zu Tirol geschlagen
1516 weilte Kaiser Maximilian auf der Churburg als Gast der Familie Trapp.
Nach Erbstreitigkeiten ging die Burg 1537 auf Grund des Polheimschen Vertrages endgültig in den Besitz der Familie Trapp über.
Nach einem Turnier, das der Kaiser, der auch als der letzte Ritter genannt wurde nicht gewann, lies er seinen Turnier Helm in der Waffenkammer der Churburg zurück. Dort befindet er sich bis auf den heutigen Tag.
1511 Landlibell Maximilians als Grundlage der besonderen Wehrverfassung Tirols
1519 Königswahl von Maximilians Enkel Karl V.
1521/1522 Länderteilung zwischen den Brüdern Karl V. und Ferdinand I. - Tirol und die Vorlande kommen zu den österreichischen Ländern Erzherzog Ferdinands I. (Vertrag von Brüssel)
1525 Aufstand der Tiroler Bauern unter Führung von Michael Gaismair
1526 Michael Gaismairs revolutionäre "Landesordnung"
1532 Ermordnung Gaismairs - Tiroler Landesordnung von 1526 durch neue Landesordnung rückgängig gemacht
1545-1563 Konzil zu Trient
1546 Abwehr eines Angriffs des Schmalkaldischen Bundes auf Tirol (Kämpfe um die Ehrenberger Klause bei Reutte)
1552 Kurfürst Moritz von Sachsen dringt mit seinem Heer in Tirol ein (Flucht Kaiser Karls V. aus Innsbruck)
1564 Neuerliche Länderteilung der Habsburger - Tirol und die Vorlande werden wieder selbständig; Tirol Hauptland des "oberösterreichischen" Herrschaftskomplexes
1564-1595 Erzherzog Ferdinand II. (seit 1567 Residenz in Innsbruck)
1602-1618 Erzherzog Maximilian III. "der Deutschmeister"
1618-1648 Dreißigjähriger Krieg
1619-1632 Erzherzog Leopold V.
1632 Abwehr eines Angriffs auf die Ehrenberger Klause
1632-1646 Regentschaft Claudias von Medici, der Witwe Erzherzog Leopolds
1646-1662 Regentschaft Erzherzog Ferdinand Karls
1652 Verkauf der umstrittenen Rechte im Unterengadin an Graubünden
1662-1665 Regentschaft Erzherzog Sigmund Franz
1665 Nach dem Aussterben der Tiroler Habsburger übernimmt Kaiser Leopold I. die  Regierung Tirols und der Vorlande
1669 Gründung der Innsbruck Universität
1703 Vertreibung der in Tirol eingedrungenen Bayern
1720 Pragmatische Sanktion verkündet Unteilbarkeit der österreichischen Länder
1740-1790 Reformen Maria Theresias und Josephs II. beschneiden die Kompetenzen auch der Tiroler Behörden
1752 Kompetenzen und Zuständigkeitsbereiche der Innsbrucker Behörden eingeengt -  Vorderösterreich (einschließlich Vorarlbergs) wird nicht mehr von Innsbruck aus  regiert und verwaltet
1782 Vorarlberg wieder mit Tirol verbunden
1790 Tod Kaiser Josephs II. - Die Tiroler Landstände erhalten wieder mehr Rechte
1796/97 Krieg Österreichs mit dem revolutionären Frankreich berührt Tirol (u.a. Kampf  bei Spinges)
1799 Zweiter Vorstoß der Franzosen nach Tirol; der oberste Vinschgau verheert, Glurns und Schluderns werden geplündert. Alle Angiffswaffen der Churburg, Kanonen, Büchsen, Schwerter , Lanzen und Spieße werden an die Tiroler Bauern zur Landesverteidigung  ausgegeben. Nur Rüstungen und Armbrüste bleiben zurück und bis heute der Nachwelt  erhalten.
1803 Stiftsländer von Trient und Brixen werden mit dem Land Tirol vereinigt (Säkularisierung der geistlichen Fürstentümer)
1804/1806 Kaiser Franz nimmt den Titel eines Kaisers von Österreich an und legt die römisch- deutsche Kaiserkrone nieder
1805 Österreich muss Tirol und Vorarlberg an Bayern abtreten (Friede zu Preßburg)
1808 Die neue zentralistische bayerische Verfassung beseitigt Ständevertretung und  Landesrechte
1809 April: Beginn des Krieges Österreich gegen Frankreich und seine Verbündeten -  Erhebung Tirols und erste Befreiung (9.-13.)
Mai: Sieg der Österreicher über Napoleon bei Aspern (21. und 22.) - Befreiung Tirols nach Wiedereinrücken bayerisch-französischer Truppen (Schlachten am Bergisel 25. und 29.)
Juli: Niederlage der österreichischen Armee bei Wagram (5. und 6.) und Waffenstillstand von Znaim (12.) - General Lefebvre rückt mit großer Truppenmacht in Tirol ein.
August: Siege der Tiroler (u.a. bei der Ehrenberger Klause, bei der Lienzer Klause,  an der Pontlatzer Brücke, in der "Sachsenklemme") - Dritte Bergiselschlacht (13.)  zwingt Lefebvre zum Abzug - Andreas Hofers “Bauernregiment” in der Innsbrucker Hofburg
Oktober: Im Frieden von Schönbrunn (14.) verzichtet der Kaiser neuerlich auf Tirol und Vorarlberg - Besetzung des Inntales - Friedensappell und Amnestieangebot durch die Bayern (25.)
November: Niederlage am Bergisel (1.)
1810 Andreas Hofer wird in Mantua erschossen (20. Feber) - Napoleon teilt Tirol zwischen Bayern, dem Königreich Italien und den "Illyrischen Provinzen" Frankreichs auf
1813/1814 Ende der Napoleonischen Herrschaft (Völkerschlacht bei Leipzig vom 16. bis  19. Oktober 1813, Feldzug in Frankreich) - Eroberung des südlichen Landesteils von Tirol, Verhandlungen mit Bayern - Wiedervereinigung ganz Tirols mit Österreich

Kriegsereignisse in und um Ehrenberg

1297
Konflikt zwischen dem Herzog von Bayern und dem Bischof von Augsburg
Bayern will das durch den Zerfall des Herzogtums Schwaben entstandene Machtvakuum nützen und sich in Füssen festsetzen, das der Bischof von Augsburg in Besitz hat. Tirol hatte Interesse, dass Bayern den Lech nicht überschreitet und unterstützte den Bischof von Augsburg. Ehrenberg wird für einen kommenden Konflikt vorbereitet; es ereignen sich aber keine Kriegshandlungen.

1312/13
Eroberung des Schlosses im Loch, das den Hoheneggern in Vils gehörte. Durch die Expansion Tirols nach Norden kommt es zum Zusammenstoß. Das Schloss im Loch wird 1312/13 vom Tiroler Landesfürsten erobert, wodurch sich Tirol rechts des Lechs bis Pinswang ausdehnen konnte. Inwieweit Ehrenberg in diesen Konflikt hineingezogen wurde, ist nicht bekannt.

1406 und 1047
Der Kampf mit den Appenzellern entstand, als Herzog Friedrich IV. („mit der leeren Tasche“) den Abt von St. Gallen unterstützte. Die Appenzeller drangen nach Tirol vor, schlugen die Tiroler bei Zams, zogen sich aber wieder zurück. Ein Teil marschierte über den Fernpass und das Tannheimer Tal nach Immenstadt. Militärischen Zusammenstoß gab es offensichtlich keinen, denn wer sollte ein Heer, das auf dem Rückzug war, bekämpfen?

1407
unternehmen die Appenzeller einen weitern Vorstoß, jedoch über den Flexenpass ins Lechtal, das sie militärisch besetzten. In der schweizerischen Geschichtsschreibung wird von einer Umzingelung von Ehrenberg gesprochen, was aber nicht stichhaltig ist. Die Schlacht von Martinau ist eher in den Bereich der Sage zu verweisen.

1415
Wirren um das Konzil von Konstanz
Der schon erwähnte Friedrich (mit der leeren Tasche) verhalf in Konstanz dem Gegenpapst zur Flucht und wurde geächtet. Die Städte Kempten, Kaufbeuren, Memmingen und Augsburg sandten verstärkt durch Soldaten des Herzogs von Bayern eine Söldnertruppe gegen Tirol.

Ehrenberg wurde vom 8. bis zum 23. April 1415 belagert, jedoch musste das Unternehmen erfolglos abgebrochen werden.

1423 – 1426
Kampf mit den Starkenbergern
Dieser spielte sich nicht bei Ehrenberg ab, sei aber der Vollständigkeit halber erwähnt, da die Pfandschaft der Starkenberger über Ehrenberg einer von mehreren Konfliktpunkten war.

1525
Allgäuer Bauernaufstand
Um das Außerfern aus der allgemeinen Bauernerhebung bzw. einem Bündnis mit den Allgäuern Bauern herauszuhalten, wurde Ehrenberg verteidigungsbereit gemacht. Durch weitgehende Konzessionen an die Untertanen kam es zu keinen Aufstandsbestrebungen im Außerfern.

1546
Schmalkaldischer Krieg
Die schmalkaldischen Söldner standen am 11. Juli kurz vor Mitternacht vor der Klause und nahmen sie ein. Da die Besatzung von Ehrenberg den Widerstand verweigerte, wurde die Burg Ehrenberg am selben Tag kampflos den Schmalkalden übergeben.

Die Rückeroberung durch die kaiserlichen Truppen erfolgte durch Beschuss der Burg am 4. und 5. September 1546 vom Falkenberg (heute Hochschanz) aus, worauf die Schmalkalden abzogen.

1552
Ehrenberg und die Fürstenverschwörung von 1552 und die Schlacht von Reutte
Die kaiserlichen Truppen lagerten ungeschützt in der Ebene von Reutte. Kurfürst Moritz von Sachsen griff diese am 18. Mai 1552 an und schlug sie vernichtend. Ein Teil der Truppe unter der Führung des Herzogs Georg vom Mecklenburg umging in der Nacht die Burg und stand am 19. Mai 1552 auf der Südseite der Klause. Durch den beidseitigen Angriff wurde die Klause eingenommen. Der Kurfürst verzichtete aber auf einen Angriff auf die Burg. Am 29. Mai 1552 zog die plündernde Truppe über Ehrenberg und Reutte zurück.

1632
Dreißigjähriger Krieg
Im Rahmen der Kriegshandlungen und der wechselseitigen Einnahme von Füssen drangen die Herzoge Bernhard und Ernst von Weimar am 29. Juli 1632 bis Reutte vor, das sie brandschatzten. Sie unternahmen Erkundigungsritte, griffen aber Ehrenberg nicht an. Am 31. Juli wurden sie zu einem anderen Kriegsschauplatz zurückbeordert.

1703
Spanischer Erbfolgekrieg oder der „Boarische Rummel“
Die Bayern begannen, vom Fernpass her kommend, am 1. Juli 1703 mit der Belagerung von Ehrenberg. Nach der Drohung, Reutte abermals in Brand zu setzen, musste Ehrenberg auf Druck der Bürger und aus Mangel an Verteidigungswillen am 6. August den Bayern  übergeben werden.

Die Rückeroberung von Ehrenberg erfolgte vom Schlosskopf auf, als die Landesverteidiger am 3. August 1703 den Beschuss der Burg aufnahmen. Nachdem reguläres Militär eingetroffen war, konnte die Übergabe der Burg am 9. August 1703 erfolgen.

1740/41
Österreichischer Erbfolgekrieg
Obwohl die Festung am Schlosskopf im Hinblick auf diesen Krieg erbaut wurde, gab es keine Kampfhandlungen. 1743 griffen in Reutte stationierte Soldaten Hohenschwangau an.

Napoleonische Kriege
1796 wird die Befestigung auf der Gacht (ehemalige Vorwerk) verstärkt.
1805 wird die Rossschläg (ehemaliges Vorwerk) für die Verteidigung bereit gemacht.

1945 Zweiter Weltkrieg
Am 29. April 1945 wurde die Klause eingenommen. Am Katzenberg (bei der sog. Ewigkeitskurve) fand noch ein US-Soldat den Tod, als versprengte Soldaten aus Richtung Schlosskopf das Feuer eröffneten.

Dr. Richard Lipp

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