Geschichte

Personen der Geschichte: Kaiser Karl VI.

Der spätere römisch-deutsche Kaiser Karl VI. kam am 1. Oktober 1685 als zweiter Sohn Kaiser Leopolds I. zur Welt. Er stammt aus dem Hause Habsburg.

Nach habsburgischer Sitte war es eigentlich vorgesehen, dass Karl als Zweitgeborener eine geistige Laufbahn einschlagen sollte. Leopold I. hatte seinen Sohn jedoch als Thronfolger von Karl II. von Spanien auserkoren. Dieser hatte jedoch testamentarisch einen anderen Nachfolger vorgesehen, woraufhin Leopold I. sein Vorhaben militärisch durchsetzen wollte. Das war der Auslöser des berühmten Spanischen Erbfolgekriegs. In Folge dieser Auseinandersetzung zog Karl VI. im Jahre 1703 mit einem Heer nach Spanien, nachdem er zuvor Gibraltar erobert hatte, und drang bis nach Barcelona vor. Sechs Jahre blieb er dort und konnte sogar auch noch kurzzeitig Madrid erobern, bevor er von den Spaniern zurückgedrängt wurde.

Im Jahre 1711 bestieg Karl VI. den Kaiserthron, nachdem zuvor sein Bruder, der eigentliche Nachfolger Leopolds I., unvorhergesehen verstorben war. Nachdem er sich im Spanischen Erbfolgekrieg als mutig und zäh erwiesen hatte, hielt sich seine politische Begabung aber eher in Grenzen. Seine Leidenschaft galt eher den Künsten. Ein wichtiger politischer Beschluss von ihm war die sogenannte "Pragmatische Sanktion" von 1713, nach der beim Fehlen von Söhnen auch Töchter Kaiser bzw. Kaiserin werden konnten. Seine Tochter Maria Theresia, die aus seiner Ehe mit Prinzessin Elisabeth Christine, die er 1708 in Barcelona heiratete hervorging, profitierte später von diesem Beschluss. Karl VI. war ein Liebhaber von Musik und Architektur. Viele prächtige Bauwerke, u.a. die imposante Wiener Karlskirche oder die Peterskirche, entstanden auf seinen Befehl hin und nach den Plänen von berühmten Architekten, die für ihn arbeiteten. Unter seiner Herrschaft wurde Wien zum Erzbistum und zur führenden Kulturhauptstadt in Europa.

Kaiser Karl VI. wird vor allem als großer Förderer der Kultur in Erinnerung bleiben. Prächtige barocke Bauten, die bis heute Österreich prägen, würde es ohne ihn wohl nicht geben. Mit seinem Tod am 20. Oktober 1740 starb der letzte männliche Nachkomme des österreichischen Zweiges des Hauses Habsburg.

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