Geschichte

Die Römer im Allgäu

Im Jahre 15 vor Christus stießen die römischen Legionen auch ins Alpenvorland vor und gründeten eine römische Provinz, der sie den Namen Rätien gaben. Daraufhin wurde Rätien durch die Via Claudia Augusta mit dem Römischen Reich verbunden.

Gute Straßenverbindungen waren den Römern stets sehr wichtig, weshalb man davon ausgeht, dass neben der Via Claudia Augusta noch weitere Straßen in Richtung Süden und nach Gallien angelegt wurden. Es ist möglich, dass es die Straße bereits vor dem Vierkaiserjahr gab. Sicher ist jedoch, dass sie eine große Rolle spielte, als Vespasian seine Truppen gegen die rebellierenden Bataver-Kohorten sandte. Aber die guten römischen Straßensysteme hatten auch ihre Nachteile, so wurden auch den einfallenden Alemannen optimale Bedingungen geboten, schnell in die Provinz vorzudringen. Die Römer errichteten aus diesem Grund die Flussgrenzen entlang kleine Befestigungen und eine Reihe von Wachtürmen und ein kleines Kastell bei Türkheim.

Die Römerstraße Via Claudia Augusta erreichte auch das heutige Allgäu und auch die Stadt Füssen, wo die römische Geschichte auch heute noch präsent ist. Von dort aus verlief die Straße weiter bis zur Hauptstadt der damaligen Provinz, das heutige Augsburg. An die Via Claudia wurden noch andere Straßen angeschlossen, die Via Danubia, die Via Raetica sowie die Via Julia.

Die Via Claudia entlang entstanden auch eine ganze Reihe Bauwerke. Zum Beispiel war die Kernzelle der heutigen Stadt Füssen das Kastell mit dem Namen Foetibus. Man nimmt an, dass der Name Füssen sich vom Namen des Kastells ableitet. Das Kastell wurde im fünften Jahrhundert erbaut, aber aller Wahrscheinlichkeit nach ab es bereits im Jahre 260 ein römisches Militärlager dort. Der Name "Foetibus" ist wahrscheinlich die Latinisierung des germanischen Wortes "fot", was "Fuß" bedeutete. Über die Namen "Fozen", "Fozin", "Fouzzen" und "Füzzen" entstand das heutige "Füssen". Auf den Ruinen des römischen Kastells wurde später, im achten Jahrhundert, das Benediktinerkloster St. Mang errichtet.

Aber es gibt noch mehr Zeugen aus der Römerzeit im Allgäu. So entdeckte man in Schwangau eine Villa Rustica, ein landwirtschaftliches Gut der damaligen Zeit. Ebenfalls befand sich eine Fabrica auf dem Auerberg, wo Glas, Töpferwaren und Gegenstände aus Metall angefertigt wurden. Auch ein Keramik-Zentrum in Steppach und Westheim gab es schon. Die Produkte kann man im Römischen Museum in der Stadt Augsburg besichtigen.

Auch das heutige Kempten, damals noch Cambodunum, wurde von den Römern gegründet. Zu der damaligen Zeit war es die zweitgrößte Stadt Rätiens, wo sich auch drei Römerstraßen verbanden. Die Straßen führten weiter nach Bregenz, nach Augsburg und zur Donau. In der Stadt Kempten kann man im Archäologischen Park Cambodunum die Reste der damaligen Bauwerke besuchen. Dort hat man auch 13 Tempel und verschiedene interessante Bauten rekonstruiert. Dem Besucher wird so in eindrucksvoller Weise gezeigt, wie man damals lebte. Sehr interessant sind auch die Überreste der römischen Thermen, die der Besucher im Allgäu in seine Route einplanen sollte. Im heutigen Günzburg, zu Zeiten der Römer Guntia genannt, befand sich damals ein Verwaltungszentrum. Wie man unschwer erkennen kann, haben die Römer damals ihre Spuren hinterlassen. Die Überreste der Bauten erzählen dem Gast die bewegte und sehr interessante Geschichte.

Besuchen Sie für weitere Informationen über die Römer das Museum in Ehrenberg. Erleben Sie hautnah Kelten und Römer bei dem historischen Großevent "Ritterspiele Ehrenberg - Die Zeitreise" im Juli in Reutte/Tirol!

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